Erläuterungen
Münsterbrücke Hameln Ostteil
Die Zeit, in der die Erneuerung der Münsterbrücke ansteht, fällt
in einen Zeitraum tief greifender Veränderung der Städte. Ehemals
vom Gewerbe, Handel und Verkehr bestimmte Stadträume verwandeln sich
vielerorts, werden zu Räumen für Freizeit und Erholung. So auch
der Weserbereich in Hameln. Mit dem Wandel der Nutzung einher geht ein Wandel
der Betrachtungsweise: War früher das Bild von Mühlen, Verkehr
auf dem Fluss und auf der Brücke, von Ufermauern, Wehr, Schleuse, Turbinen,
alles dem Zweck zugeordnet, den Fluss zu beherrschen und zu nutzen, wendet
sich der Blick heute auf die Faszination des fließenden Wassers, spiegelnd
glatt über dem Wehr, jäh herabstürzend ins aufgewühlt,
schäumende Unterwasser, das zusammen mit der Welt der Sandsteinmauern
mehr und mehr als ein anregend-attraktives Ambiente gesehen wird.
In dieses neu gesehene Ambiente soll die neue Brücke eingefügt
werden, die Wandlung des Ortes mit unterstützen, vielleicht auch Impulse
für weitere Entwicklungen auslösen. Hieraus folgt die Grundidee:
Der Ostteil der Straßenbrücke über die Weser ist gleichzeitig
Teil einer Fußgängerzone im Altstadt und Weseruferbereich.
Daher erscheint sie als ein breites, geschlossenes, mit den Ufern (Werder/Ostufer)
verwachsenes Bauwerk, ist konzipiert als bewusster Gegensatz zur Leichtigkeit
der Westbrücke, dem eigentlichen Brückenschlag über den Strom.
Um den Blick auf das Münster freizuhalten wurde auf ein oberes
Tragwerk, wie bei der alten Brücke verzichtet.
Die neuen scheibenförmigen Pfeiler erlauben eine geringe
Konstruktionshöhe, so dass die Höhe der Brücke der Höhe
der Ufer entspricht. Ihre bugartig geformten Köpfe gehen auf die
Stromrichtung ein.
Die Lichtpylonen enthalten als technische Innovation Photovoltaikelemente, welche
die Leuchten mit Strom versorgen.
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